Page 12 - Leseprobe: Unterwasser-Fotografie - Lichteinsatz und große Bildwinkel
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UW-Fotografie - Lichteinsatz & große Bildwinkel – Profi-Tipps & Tutorials

        Als Bildsensoren verwenden die Kamerahersteller vorzugsweise Bauteile vom 1 Zoll-Chip bis
        hin  zum  Vollformat.  Damit  können  Bridgekameras  durchaus  im  Feld  der  Systemkameras
        wildern.  Dafür  sorgt  schon  ihre  Haptik,  die  sich  von  der  einer  Systemkamera  nicht
        unterscheidet.  Auch  die  inneren  Werte  können  mit  den  Funktionen  von  SLRs  und  CSCs
        mithalten.  Mittlerweile  klassifizieren  Kameratechniker  bereits  kompakte  Bridgekameras,  die
        handlicher und kleiner sind als die übliche Bridgekamera-Klasse.

        Bei  aller  Euphorie,  die  Bridgekameras  wecken  können,  muss  man  nüchtern  und  überlegt
        bleiben, denn UW-Gehäuse sind für die meisten Modelle nicht aufzutreiben. Grund sind die
        exorbitanten  Zoom-Brennweiten,  die  unter  Wasser  nicht  genützt  werden  können.  Deshalb
        müssen Sie sich zuerst erkundigen, ob es für Ihre favorisierte Bridgekamera eine Schutzhülle
        gibt. Auf Bestellung baut www.bskinetics.com für beliebige Bridgekameras UW-Gehäuse aus
        Carbon.  Mit  am  UW-Gehäuse  vorklappbaren  Nahlinsen  kann  man  unter  Wasser  mit
        moderaten  Zoombereichen  bis  etwa  5-fach  arbeiten.  Man  muss  ergo  den  extremen
        Zoombereich der Bridgekameras im UW-Gehäuse stark begrenzen. Abhängig ist die Nutzung
        des  moderaten  Telebereichs  von  den  Dioptrien  der  Vorsatzlinsen.  Denkbar  ist  auch  die
        Adaption von WW-Konvertern, sofern das UW-Gehäuse diese zulässt.

        Merksätze:

        •   Bridgekameras  können  ihre  Zoom-Brennweiten  unter  Wasser  nicht  im  gleichen  Maß
           ausspielen wie an Land.
        •   Sinn macht es aber, eine Bridgekamera einzusetzen, deren Zoom maximal 5-fach ausfährt.
           Das  sind  große  Kompaktkameras,  die  sich  preislich  sowie  hinsichtlich  Gewicht  und
           Handhabung kaum von einer Spiegelreflexkamera unterscheiden.



        Spiegellose Systemkameras
                                                  Wenn man es etwas großzügig betrachtet,
                                                  sind  spiegellose  Systemkameras,  die  man
                                                  auch Compact System Cameras, kurz CSCs,
                                                  nennt,  etwas  größere  Kompaktkameras
                                                  mit der Option, das Objektiv zu wechseln.
                                                  Hierin  liegt  einer  der  entscheidenden
                                                  Vorzüge,  sich  für  ein  solches  Kamera-
                                                  system zu entscheiden. Diese Möglichkeit
                                                  ist  im  Prinzip  der  Schlüssel  für  echtes
                                                  kreatives   Arbeiten   mit   extremen
                                                  Brennweiten  vom  Makro-objektiv  bis  hin
                                                  zu  Hyper-WW-Zoom  und  Fisheye.  Die
                                                  Größe  des  Bildsensors  und  auch  die

                                                  Pixelzahl  sollten  für  die  meisten  UW-
        Knackscharf  ohne  fließende  Kanten  und  hohe
        Farbtreue sind die Markenzeichen der CSCs. HF      Fotografen  zweitrangig  sein;  ebenso  der
                                                  Preis  der  Kamera.  Selbst  mit  vergleichs-
        weise  günstigen  CSCs  kann  man  Spitzenbilder  gestalten,  die  sich  problemlos  in  UW-Foto-
        wettbewerben durchsetzen können. Die meisten CSCs – zumindest die mit MFT- oder APS-C
        Bildsensoren  -  sind  relativ  klein  und  handlich.  Ebenso  die  Objektive,  die  leichter  und

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