Page 10 - Leseprobe: Unterwasser-Fotografie - Lichteinsatz und große Bildwinkel
P. 10
UW-Fotografie - Lichteinsatz & große Bildwinkel – Profi-Tipps & Tutorials
Vor dem Kauf der Premium-Kompakten sollte man sich erkundigen, ob es dafür UW-Gehäuse
gibt. Manche Hersteller wie z. B. Canon liefern für ihre Edel-Kompakten passende UW-
Gehäuse gleich mit. Auch Fremdhersteller wie Fantasy, Ikelite, Nauticam oder Recsea mischen
hier kräftig mit.
Merksätze:
• Wasserdichte Kompaktkameras in UW-Gehäusen haben den riesigen Vorteil, dass sie
nach einem Leck nicht kaputt sind. Man steigt bis zur Einsatztiefe auf und nichts passiert.
• Kompaktkameras mit großen Bildsensoren liefern keine signifikant schlechteren Bilder als
Systemkameras. Man muss sie nur entsprechend ihrer Möglichkeiten einsetzen.
• Outdoor-Kameras wie die TG-Serie von Olympus sind wahre Makrospezialisten. Man kann
mit ihnen das Auge einer Kaulquappe ablichten.
• Die Zeiten von lang andauernden Auslöseverzögerungen sind vorbei. Hochwertige
Kompaktkameras stellen mittlerweile in weniger als 0,3 s scharf.
• Die UW-Gehäuse von Premium-Kompaktkameras müssen sorgfältig gepflegt werden,
sonst kann es teuer werden. Manche dieser UW-Gehäuse, so von Canon oder Fuji,
besitzen ein winziges Druckausgleichsventil, das mit einer kleinen Dichtung verschlossen
ist. Diese muss gelegentlich gesäubert werden.
• Die Bildqualitäten der Premium-Kompaktkameras sind denen der Outdoor-Kameras
überlegen. Grund mag unter anderem sein, dass vor dem Objektiv der Letztgenannten ein
zusätzliches, meist planparalleles Schutzglas angebracht ist.
• Wasserdichte Kompaktkameras können auch mit guten Ergebnissen aufwarten, wenn das
UW-Gehäuse mit sauberem Süßwasser gefüllt ist.
• Wer eine Outdoor-Kamera von Olympus einsetzt, muss folgendes beachten: Wird ein
Olympus-Amphibienblitz genutzt, muss der RC-Code der Kamera mittels Symbol in der
Blitzleiste zugeschaltet werden. Beim Fremdblitzgerät muss dieser deaktiviert werden.
• Amphibische Blitzgeräte können an den meisten Kompaktkameras - Outdoor-Modelle
sowieso – im UW-Gehäuse nur mit Lichtleiterkabeln betrieben werden.
• Wenn die Bildsensoren nicht größer als 1 Zoll sind, kann man unter Wasser in vielen
Situationen bequem mit der Programmautomatik arbeiten, weil die Schärfentiefe auch im
Nahbereich recht groß ist.
• Fast alle Kompaktkameras bieten eines oder mehrere spezielle UW-Fotoprogramme, die
z. B. in trübem Wasser, wo sich Blitzen verbietet, gute Dienste leisten.
• Videografieren ist mit fast allen Modellen möglich. Die Besseren verfügen über das
prestigeträchtige 4K.
• Wer Wert auf hochwertige Bildqualität legt und die Bildbearbeitung nicht scheut, sollte
sich für eine Kompakte mit RAW-Datenformat entscheiden.
Bridgekameras
Wie das Wort Bridge, aus dem Englischen für Brücke, schon andeutet, bilden Bridgekameras
die Verbindung zwischen Kompakt- und Systemkameras, insbesondere zu SLRs. Zwar sind
Bridgekameras konzeptionell auch Kompaktkameras, doch ihr fest eingebautes Zoom ist
größer und überstreicht oft gewaltige Brennweitenbereiche bis hin zur äquivalenten KB-
Brennweite von 2.000 mm. Solche Bridgekameras verfügen über ein mehr als 80-faches Zoom
8